Fünf Spiele lang hat der FCN in seinem Reich, dem vor sechs Jahren ausgerufenen Königreich Relegationien, nicht verloren, doch im sechsten musste er sich geschlagen geben. Der Klassenunterschied im Vergleich mit dem Bundesligisten war einfach zu deutlich spürbar. Durchaus auch – wie vergangene Relegationen – ein Zeichen für die immer weiter auseinanderdriftenden beiden höchsten deutschen Spielklassen. Der Club fand auch in Nürnberg in 98 gespielten Minuten kein Mittel die Eintracht unter Druck zu setzen, so dass die Niederlage und der Klassenverbleib nur als verdient bezeichnet werden kann.

Die Natur der Relegation hat es an sich, dass nach 90 Minuten meist keine Entscheidung gefallen ist. Ausnahmen – wie 2009 – gibt es, sie sind aber eben das: Ausnahmen. Das Spiel am Donnerstagabend in Frankfurt war keine solche Ausnahme. Es war vielmehr die Bestätigung eines Trends. Es war das fünfte Relegationsspiel in Folge, das nach Ende der 90 Minuten unentschieden stand. Ein Unentschieden, das sich der FCN mit viel defensivem Können und viel offensivem Glück erarbeitet hatte.

Lange sah es nicht so aus, als würde der FCN sein letztes Spiel in der regulären Saison gewinnen. Doch nachdem der Gastgeber aus Paderborn dann einfach das Tor nicht machen wollte, durfte Cedric Teuchert mit seinem ersten Profitor dann nicht nur den 19. Saisonsieg, sondern auch den Abstieg des SC Paderborn aus der Zweiten Liga besiegeln. Am Ende hätte auch ein Sieg den Bundesligaabsteiger nicht vor dem Durchmarsch nach unten bewahrt, aber so fasste das Spiel doch noch einmal die Malaise der Ostwestfalen und den Lauf des FCN zusammen. Bei den einen klappte nichts trotz Bemühen, bei den anderen am Ende doch etwas trotz schwachen Auftritts.

So wie es für jeden einzelnen Menschen Mitmenschen gibt, gegen die er kein Gegenmittel findet und hilflos ist, so gilt Selbiges auch für Fußballmannschaften. Gewisse Konstellationen und Fähigkeiten bereiten einzelnen Mannschaften einfach extreme Probleme. Eintracht Braunschweig erwies sich mit ihrer Schnelligkeit und ihren starken Zuspielen von außen gewissermaßen als das Kryptonit des 1. FC Nürnberg. Die 3:1-Niederlage war dementsprechend eine logische Konsequenz der Eigenschaften der beiden Mannschaften. Hier der kampfstarke, aber technisch nicht überdurchschnittlich gesegnete Tabellendritte, dort der temporeiche, technisch versierte Tabellenzehnte. Zwar war das Ergebnis dennoch nicht zwangsläufig, es lässt sich aber mit Hilfe dieser Parameter gut erklären.

Es ist eine altbekannte Weisheit, dass Teams mit langen Serien ohne Niederlage nach der ersten Niederlage in den folgenden Spielen oftmals Probleme bekommen. Die Anspannung und der Schwung, die Serie am Leben zu erhalten, weichen, es wird schwer dieselbe Konzentration zu finden und schon tut man sich in den nächsten Spielen schwer. Der FCN trat im Karlsruher Wildpark den Beweis dieser These an und verlor gegen den KSC trotz guter Ausgangsposition nicht unverdient mit 2:1.

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.
Ok