Das Bild nach dem Spiel war deutlich. Eine Mannschaft, die mit der Kurve zusammen feierte. Ausgelassen, fröhlich, fast ein bisschen albern. Grund gab es aber genug: Der Club hatte zuvor mit einer disziplinierten Leistung Freiburg zu Fall gebracht. Jenes Freiburg, das zu Beginn der Hinrunde den Club noch mit 6:3 abgefertigt hatte. Zu erkennen war personell wie spielerisch wenig Gleiches verglichen mit dem Breis-GAU im Juli. Der Club ist mit dem Sieg - es war der vierte Sieg in Folge, er kam gegen den Tabellenführer – endgültig in der Spitzengruppe angekommen. Er ist im Rennen … mit ungewissem Ausgang.

Der Sieg war in der Entstehung mit Sicherheit eher glücklich, schließlich war der Siegtreffer ein Eigentor der Breisgauer von der Marke „extrem unglücklich“. Aber er war nicht gänzlich unverdient. Der Gegner war, das lässt sich neidlos anerkennen, der beste, der in dieser Saison im Max-Morlock-Stadion auftauchte. Umso höher ist der Sieg daher auch einzuordnen. Er kam vor allem auf Grund einer starken Defensivleistung zustande. Die Freiburger hatten deutlich mehr von Ball und Spiel, aber kamen kaum zu gefährlichen Torchancen. Einzig per Standard waren die bisherigen Tabellenführer wirklich gefährlich und kamen so auch zu ihrem einzigen Tor.

Anders der Club, der zwar weniger vom Spiel hatte, dafür aber die besseren Torchancen. Burgstaller (2x)und Füllkrug tauchten alleine vor Schwolow auf, der konnte aber stets parieren. Dies hatte der Freiburger Keeper auch vor dem 1:0 durch Burgstaller gegen Schöpf getan, doch der Abpraller des einen Österreichers sprang dem Freiburger Föhrenbach an den Fuß und von dort zum anderen Österreicher. Es war derselbe Föhrenbach, der knapp fünfzig Spielminuten später auch zum 2:1 für den FCN traf. Ein gebrauchter Tag für den 19-Jährigen.

Trotz dieser Mithilfe vor dem gegnerischen Tor muss die Stärke des FCN vor dem eigenen Tor hervorgehoben werden. Durch gekonntes Verschieben und starkes Nachsetzen konnten die Nürnberger mehrfach die technische Unterlegenheit wettmachen. Sie stellten die Passwege zu, gewannen zwar nicht die Mehrheit aller, aber die Mehrheit der entscheidenden Zweikämpfe und stellten die Gäste durch das gekonnte Defensivverhalten vor größere Probleme. Es war ein gänzlich anderes Verhalten als das, welches zu Saisonbeginn sechs Gegentore ermöglicht hatte.

Jener Vergleich zum Hinspiel ist es auch, was besonders Mut macht. Die Mannschaft hat eine immense Entwicklung im Defensivbereich gemacht. Das Spiel gegen Freiburg kann daher, obwohl nicht zu Null absolviert, als Meisterstück in dieser Hinsicht gelten.  Der Club frustrierte den Tabellenführer so sehr, dass dieser gerade in der Endphase völlig ideenlos wurde und mehrere Konter zuließ. Konter, die nicht im 3:1 mündeten, die aber dennoch gefährlicher waren als alles, was Freiburg nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich auf den Rasen brachte. Eine Tatsache, die als Kompliment der besonderen Sorte für den FCN gelten darf.

Es gilt nun in den folgenden beiden Spielen das Jahr 2015 so abzuschließen, dass man frohen Mutes in das Jahr 2016 gehen kann. Im Pokal-Duell der jeweils formstärksten Teams der beiden Bundesligen am Mittwoch ist ein Sieg keineswegs Pflicht, er wäre wirtschaftlich aber immens wichtig. Gegen Heidenheim zum Abschluss des Jahres ist der FCN dank der Entwicklung der letzten Wochen dann Favorit. Eine Rolle, in der er erst langsam wieder wachsen muss, die er aber nach vier Siegen und neun Pflichtspielen ohne Niederlage in Folge aber zu recht innehat.

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