“Wiederholung gefällt nicht” – Was die alten Römer damit genau meinten, können sie leider nicht mehr sagen. Sie sind ja schließlich schon Jahrhunderte tot. Gefühlte Jahrhunderte ist auch das letzte Spiel des FCN her, das nicht nach dem Muster „Irgendwie besser, aber nicht gewonnen“ ablief. Es war die siebte Wiederholung und sie gefiel den Club-Fans mit Sicherheit nicht. Doch allein am Schicksal, das Trainer René Weiler am Ende verfluchte, lag es nicht, dass der FCN auch im siebten Spiel in Folge wieder einmal sieglos blieb. Repetitio non delectat.

Da war zum einen die gewohnte Abschlussschwäche, die einmal mehr zu beobachten war. 18 weitere Schüsse auf das gegnerische Tor wanderten in die Statistik ohne dass sie zu Zählbarem führten. Auch René Weilers Umstellung auf eine Formation mit Burgstaller und Mlapa als Spitzen veränderte nichts an der Chancenverwertung. Die Frage nach der Qualität ist oft genug gestellt worden. Repetitio non delectat.

Qualität, die aber auch im Spielaufbau fehlte. Es ist nicht allein mit dem plötzlichen Ausfall von Jan Polak zu erklären, dass der von den Gastgebern angebotene Platz durch den FCN nicht ausgenutzt wurde. Jürgen Mössmer vertrat Polak und leitete das Spiel nach vorne mehrfach zu langsam ein. Sebastian Kerk verdribbelte sich wie so oft und Alessandro Schöpf verschleppte das Spiel wiederholt statt es schnell zu machen. Es fehlte dem Club an Ideen, um den Gegner zu überraschen. Wieder einmal. Repetitio non delectat.

Auch stand die Abwehr, wie schon so oft in den letzten Wochen, über weite Strecken eigentlich sicher, nur um sich dann mit einem einzigen Bock um den Lohn zu bringen. 90 Minuten lang wurde sich gegenseitig ausgeholfen, war man aufmerksam und verhinderte wirklich gefährliche Torchancen. In der letzten Minute dann aber stimmt die Zuordnung bei einer Ecke, wie so oft bei einem hohen Ball von Außen, nicht. Lasse Sobiech kommt frei zum Kopfball und trifft. Wieder nicht zu Null. Repetitio non delectat. 

Mit dem siebten sieglosen Spiel in Serie kommt der FCN nun in ein Fahrwasser, dass aus der vergangenen Saison nur allzu bekannt ist. Misserfolge verselbständigen sich in eine Abwärtsspirale, die schwer zu durchbrechen ist. Das übliche Mittel hierzu, dürfte für Martin Bader und den Aufsichtsrat momentan nicht in Frage kommen; eine Trainerentlassung würde die eigene Position wahrscheinlich eher schwächen als stärken. Doch die Frage wird zumindest gestellt werden, ob da am Ende nicht doch eine Mannschaft auf dem Platz steht, die das, was der Trainer von ihnen verlangt, nicht umsetzen kann und ob sich dann der Trainer oder die Mannschaft verändern muss. Eine Frage, die schon im Vorjahr gestellt wurde. Repetitio non delectat. 

Die Beantwortung dieser Frage muss zu Veränderungen führen, die eine Saison wie die diesjährige verhindern. Denn: Repetitio non delectat. Doch die Römer wussten auch, dass Wiederholungen zu einem Lernerfolg führen können. Zieht man die richtigen Schlüsse aus dieser Seuchensaison, dann könnte man am Ende sagen: Repetitio est mater stodiorum.

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